am 02.08.2014 trafen wir uns wieder in illustrer Runde, sprich diverse Hufpfleger verschiedener Ausbildungsrichtungen, Huftechniker sowie staatl. geprüfte Hufschmiede und zwar dieses Mal erstmalig in Ahnatal, in der Nähe von Kassel.
Da Ahnatal relativ mittig in Deutschland liegt, werden auch viele künftige Veranstaltungen dort auf der Anlage Brückenmühle 1 stattfinden. Die Anlage bietet für Fachveranstaltungen einfach einen prima Rahmen, sie ist gemütlich aber hat dennoch genug Raum für größere Veranstaltungen ohne unpersönlich zu wirken. Es gibt einen Seminarraum, ein sehr gemütliches Stübchen, ausreichend Platz für Praxisdemonstrationen und Workshops und zudem noch Übernachtungsmöglichkeiten in den dortigen Schäferkarren (sehr schnuckelig) oder Pensionszimmern.
Wir starteten relativ planmäßig um kurz nach 10:00 Uhr mit einem sehr interessanten Vortrag von Florian Häfner (staatl. gepr. Hufschmied), der uns das Orthokit der Firma Werkmann näher erläuterte. Ein sehr interessanter Vortrag über die Möglichkeiten, die einem dieses individuell anpassbare Beschlagssystem für verschiedenste gesundheitliche Probleme der Pferde bietet. Gerade auch für uns Barhufbearbeiter war dieser Vortrag interessant, zu verstehen wann welches Modul sinnvoll sein könnte.
Im Anschluss erklärte uns Ray Knightley das System des Epona-Shoe mit entsprechender Praxisdemo.
Ab nachmittags haben wir den Tag dann gemeinsam bei viel Fachsimpelei unter Huffachleuten, Tierärzten und Futterexterpeten, leckerem Grillgut und Getränken und bei genialer Live Musik von Rainer Wolf ausklingen lassen, der eigens dafür aus Bayern angereist war. Herzlichen Dank lieber Rainer, für diesen tollen und stimmungsvollen Abend und auch das wunderschöne Duett bzw. Terzett des Titels „Halleluja“ mit dem Hufschmied Carsten Schultze und dem Huforthopäden Stephan Pohl. Wer hätte gedacht, dass die Vereinsmitglieder über das Fachliche hinaus auch stimmlich haromieren?
Am nächsten Morgen ging es auch schon ebenso spannend weiter und zwar mit Fachbeispielen und der Tierärztin Heike Bussang, die uns das Thema ganzheitliche Diagnostik und speziell auch die Röntgendiagnostik anhand dieser Fälle näherbrachte.
Bei diesem Pferd war ursprünglich eine Hufgelenksentzündung diagnostiziert worden.
Bei der ganzheitlichen Befundung mit verschiedenen Mitteln wie Röntgen und Sonographie als bildgebende Vefahren, physiotherapeutisch angelehnte Befundung und Streckprobe mit dem Extension Device (Ergebnis: Schmerzen bei lateralem Anheben ab 5 Grad, alle anderen Richtungen ohne Befund) stellte sich letztlich eine Bandläsion des medialen Collateralbandes des Pferdes heraus, welche anschließend mit dem Orthokit von Werkmann und Platte und Polster fachmännisch versorgt wurde.
Ein kleiner Einwurf am Rande, da es die Teilnehmer sicher interessiert: beim Kontrolltermin am 16.09.2014 war das Pferd nun lahmfrei auf Beton und in der Halle, auf der Geraden wie auch in Wendungen. Die Kontroll-Sonographie ergab, dass das Collateralband wieder zusammengewachsen war. Das Pferd reagiert nicht mehr auf das Abfahren der „Stressbahnen“ und der Schweif wird gerader gehalten. Darüber hinaus verbessert sich die Qualität der Hornwände nach der subjektiven Meinung des behandelnden Hufschmiedes. Pferdebesitzer, Tierarzt und Hufschmied sind happy.
Als weiteres Demopferdchen hatten wir einen netten Haflinger, der eigens aus Franken bis nach Ahnatal gebracht wurde. Der liebe Kerl hat ziemlich mit Hufkrebs zu kämpfen.
Behandelt wurde in gemeinschaftlicher Arbeit von Huforhtopäde, Hufheilpraktiker und Hufpflegern und unter Zuhilfenahme von Magic Cushion.
Nachdem alle Pferdchen abreisefertig waren, trennten sich letztlich dann auch die Wege der Teilnehmer des Sommerevents (und mein lieber Scholli, auf den Straßen war ganz schön was los).
Es war wieder mal ein sehr interessantes und lehrreiches Wochenende und schön, wieder so viele nette aufgeschlossene Fachleute kennenzulernen.
(Bericht: Jeanette Reinerth)
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